Alles Gold, was glänzt?

Kronen und Brücken – ein Überblick

Etwa 10 Prozent aller Deutschen benötigen jedes Jahr neuen Zahnersatz. Vor allem bei Kronen und Brücken stellt sich oft die Frage nach dem geeigneten Material. Denn die Zeiten, in denen eine Krone oder Brücke immer aus Gold ist, sind vorbei.

Wenn man es richtig betrachtet, ist der Begriff „Goldkrone“ nicht korrekt. Aus reinem Gold waren diese Werkstücke noch nie. Reines Gold wäre viel zu weich um der dauernden Belastung beim Kauvorgang zu widerstehen. Deshalb setzt man hier Goldlegierungen ein. Diese enthalten bis zu etwa 80 Prozent Gold-und Platinmetalle. Weiterhin können Palladium, Iridium, Rhodium aber auch Silber, Kupfer und Zink enthalten sein. Diese Mischungen sorgen dafür, dass das Metall gut und passgenau zu verarbeiten ist und gleichzeitig über viele Jahre mundstabil bleibt. Bei Kronen und Brücken aus diesen Legierungen haben Zahnärzte in aller Welt sicherlich die längsten Erfahrungen sammeln können.

Silbergraue Alternativen

Seit einiger Zeit verwendet man aber auch Alternativen zu diesen Materialien. Die Namensgebung ist etwas uneinheitlich. Je nach Zusammensetzung spricht man von goldreduzierten Legierungen, von Sparlegierungen oder auch Nichtedelmetalllegierungen. Auch hier finden sich Zusammensetzungen unterschiedlicher Metalle, die der Anforderung guter Verarbeitbarkeit ebenso entsprechen wie langfristige Mundbeständigkeit. Für den Betrachter wird der Unterschied zur hochgoldhaltigen Legierung durch den Farbunterschied deutlich. Während hochgoldhaltige Legierungen meist goldgelb scheinen, glänzen die Alternativen eher silbergrau. Je nach Zusammensetzung bestehen jedoch auch Unterschiede in Funktion und Verarbeitungsfähigkeit.

Zahnfarbene Lösungen

Während Kronen aus Metall für die weiter hinten liegenden Zähne sicher gut geeignet sind, bestehen im vorderen Bereich höhere Ansprüche an die Ästhetik. Hier soll nichts metallisch glänzen. Die Zähne sollen zahnfarben sein. Dies erreicht man durch keramische Verblendungen. Mit diesen können metallische Kronen und Brücken ganz oder teilweise überzogen werden. Der Unterschied zum natürlichen Zahn ist für den Laien nicht sichtbar.

Höchste ästhetische Ansprüche

Für besondere ästhetische Ansprüche und Patienten, die vollkommen metallfreie Restaurationen bevorzugen, gibt es auch die Möglichkeit von vollkeramischen Kronen oder Brücken. Oft wird hier erst ein keramisches Gerüst durch Pressen oder Fräsen hergestellt, welches dann mit unterschiedlichen Keramiken und Farben beschichtet werden kann, um einen möglichst naturgetreuen Farbeindruck zu vermitteln. Bei wirklich gut gemachten Versorgungen fällt es auch schon mal dem Profi schwer, den Unterschied zum natürlichen Zahn zu erkennen. Auch mit dieser Art von Zahnersatz haben Zahnärzte seit einigen Jahren viele und gute Erfahrungen gemacht. Allerdings sind nicht alle hier dargestellten Möglichkeiten für jeden Patienten einsetzbar. Für große Brücken bestehen laut Leitlinie der Fachgesellschaft derzeit noch keine ausreichenden Langzeiterfahrungen.

Die individuelle Lösung: Ihr Zahnprofi weiß Rat

Welche Art von Zahnersatz für Sie und Ihre Ansprüche, die zahnmedizinische Diagnose und Ihren Geldbeutel die optimale ist, entscheiden Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Zahnarzt. Denn nicht immer ist alles Gold was glänzt.