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Glück – eine Spurensuche

Die einen machen anderen eine Freude, die anderen sprechen ein Mantra. Es gibt verschiedene Wege, glücklich zu sein. Aber was ist Glück überhaupt? Und wie findet man es?

Bildquelle: byrdyak/adobe Stock

Wer bei einem Online-Buchhändler nach Büchern zum Stichwort „Glück“ sucht, erhält eine Ergebnisliste mit mehr als 60.000 Vorschlägen. „Unglaublich“, mag manch einer denken. Sind die Menschen denn so unglücklich? Oder brauchen sie einfach eine Bestätigung von sogenannten Glücksexperten?

Die Suche nach dem Glück beschäftigt die Menschen schon seit jeher. Aber ein allgemeingültiges Glücksrezept wird wohl niemand finden. Denn Glück ist individuell.

Wer etwa einen Sprachwissenschaftler fragt, was Glück bedeutet, wird als Antwort erhalten, das Wort „Glück“ leite sich von dem Begriff „Gelucke“ ab, was wiederum das Gelungene oder Erreichte bezeichnet. Demnach ist glücklich, wer viel erreicht hat. Ein Mediziner wird sagen: „Glücklich sind die Menschen, deren Körper besonders viel Serotonin ausschütten.“ Und ein Psychologe betrachtet die Menschen als glücklich, deren Bedürfnisse befriedigt wurden. Viele Wissenschaftler, Geistliche oder Schriftsteller befassen sich mit dem Streben nach Glück oder der Definition des Glücks. Der Duden fasst die Bedeutung von Glück als „angenehme oder freudige Gemütsverfassung“ zusammen, „in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat.“ Glückliche Menschen befinden sich laut Duden in einem „Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung.“ Kein Wunder also, dass sich jeder Mensch in genau dieser Hochstimmung befinden und alles dafür tun möchte.

„Es gibt keinen Weg zum Glück. Glücklichsein ist der Weg.“

Buddha, Begründer des Buddhismus

Glück ist individuell

Aber egal, was Ratgeber mit Titeln wie „Selfmade Glücksionärin“ oder „Glück kommt selten allein“ oder „Einfach glücklich leben“ vorschlagen oder empfehlen: Am Ende muss jeder selbst entscheiden, was ihn glücklich macht. Während die einen glücklich sind, wenn sie in der Mathe-Klausur eine zwei geschrieben haben, empfinden andere es als großes Glück mit einer drei nach Hause zu kommen. Für die einen liegt das Glück in einem erfüllten Job, andere sind glücklich, wenn sie viel Zeit mit ihrer Familie verbringen.
Demzufolge hat jeder Mensch seine eigene Glücksformel oder sein eigenes Glücksrezept. Hier ein paar Anhaltspunkte, die beim Erreichen eines höheren Glücks-Levels helfen können:

• Den Augenblick genießen
• Sich auf das Wesentliche konzentrieren
• Beziehungen zu geliebten Menschen pflegen
• Stolz auf die eigene Leistung sein – sei es im Job oder in der Freizeit
• Glückstagebuch führen

Und wenn das alles nichts hilft, gibt es einen ganz speziellen Trick, der bei allen Menschen funktioniert: lächeln!

Mittlerweile gibt es sogar wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Lächeln nicht nur Glückshormone freisetzt, sondern auch die Immunabwehr stärkt. Die Weisheit „Lachen ist gesund“ ist also auch im medizinischen Sinne korrekt.

Schon gewusst? Glückskeks kommt nicht aus China

Wer regelmäßig ein Glückstagebuch führt, soll sich bereits nach einem Monat wohler und rundum glücklicher fühlen. Hier ein Tipp, wie es gelingen kann.
Beantworte jeden Abend vor dem Einschlafen die folgenden Fragen: Was war heute schön? Was hat mich heute glücklich gemacht?
Notiere drei Erlebnisse, die dir spontan zu jeder Frage einfallen. Das kannst du in Stichworten tun oder in ausformulierten Sätzen.
Wenn du magst, kannst du anschließend formulieren, warum dich diese Momente glücklich gemacht haben.
Du wirst sehen: Nach ein paar Tagen hast du eine Routine entwickelt und wirst dich vielleicht schon ein wenig glücklicher fühlen.

Glücksorte finden
Nicht allen Menschen genügt der Blick in den Spiegel. Diejenigen, auf die das zutrifft, sollten sich vielleicht genau überlegen, wo sie leben möchten. Denn nicht überall auf der Welt sind die Menschen gleich glücklich. Möchte man etwa in Deutschland leben, sollte man seinen Wohnort nach Schleswig-Holstein oder Sachsen-Anhalt verlegen. Laut des World Happiness Reports, der jährlich vom Sustainable Development Solutions Network (SDSN), einer globalen Initiative der United Nations herausgegeben wird, waren dort die Menschen aus Deutschland im Jahr 2021 am zufriedensten. Am wenigsten glücklich waren im Bundesländervergleich die Menschen aus Berlin.

Wer sein Glück in der Ferne sucht, sollte es in Finnland, Dänemark oder Island versuchen. In diesen drei Ländern gaben die meisten Menschen an, glücklich zu sein. Deutschland landete 2020 noch auf dem siebten Rang. 2021 taucht es nicht mehr in den Top Ten der glücklisten Länder weltweit auf.

Laut der Veröffentlichung des statistischen Bundesamts waren die wichtigsten Kriterien bei dieser Erhebung „das Bruttoinlandsprodukt, die Großzügigkeit, die Stärke des sozialen Umfelds, das Level der Korruption, die Lebenserwartung sowie die Freiheit für eigene Lebensentscheidungen. Die Befragten wurden gebeten ihr Leben anhand dieser Kriterien auf einer Skala von 0 bis 10 (bestmöglich) zu bewerten.“

Glückstagebuch führen – Wie geht das?

1. Wer regelmäßig ein Glückstagebuch führt, soll sich bereits nach einem Monat wohler und rundum glücklicher fühlen. Hier ein Tipp, wie es gelingen kann.

2. Beantworte jeden Abend vor dem Einschlafen die folgenden Fragen: Was war heute schön? Was hat mich heute glücklich gemacht?

3. Notiere drei Erlebnisse, die dir spontan zu jeder Frage einfallen. Das kannst du in Stichworten tun oder in ausformulierten Sätzen.

4. Wenn du magst, kannst du anschließend formulieren, warum dich diese Momente glücklich gemacht haben.

5. Du wirst sehen: Nach ein paar Tagen hast du eine Routine entwickelt und wirst dich vielleicht schon ein wenig glücklicher fühlen.

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