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Kranke Zähnen begünstigen Demenz

Viele Menschen wissen bereits, dass kranke Zähne Auswirkungen auf den gesamten Körper haben. Deshalb ist der regelmäßige Besuch einer Zahnarztpraxis sowie die professionelle Zahnreinigung ein Grundstein für ein gesundes Leben. Eine aktuelle Studie aus Finnland zeigt: Selbst kognitive Erkrankungen – also gesundheitliche Störungen der geistigen Leistungsfähigkeit – werden durch Zahnfleischentzündungen begünstigt.

(Bildquelle: Marijus/AdobeStock)

Dass gesunde Zähne nicht nur für ein strahlendes Lächeln und damit ein insgesamt gepflegtes Äußeres sorgen, hat jeder schon mehr oder weniger bewusst wahrgenommen. Krankheitserreger können durch entzündetes Zahnfleisch in den gesamten Körper – sogar in die Blutbahn – gelangen. Welche Auswirkungen das haben kann, ist in der Tabelle „Welche Krankheiten können durch schlechte Zähne begünstigt werden?” übersichtlich dargestellt.

Demenz: ein gefürchtetes Volksleiden

Jetzt hat eine finnische Analyse verschiedener internationaler Studien verdeutlicht, dass auch das Gehirn unter kranken Zähnen leiden kann. In Deutschland sind aktuell fast 2 Millionen Menschen an Demenz erkrankt. Die Zahl der Erkrankten nimmt weiter zu. Deshalb ist die Forschung nach den Ursachen der Krankheit wichtig. Finnische Forscher untersuchten 47 Studien zum Thema Demenz und Zahnhygiene. Das Ergebnis: Mit jedem verlorenen Zahn erhöht sich das Risiko einer Demenzdiagnose um 1,1 Prozent. Menschen, die viele Zähne verloren haben, sind demnach gefährdeter als Menschen, die wenige oder keine eigenen Zähne verloren haben.

Die gute Nachricht: Zahnersatz kann schützen

Welche Krankheiten können durch schlechte Zähne begünstigt werden?

Herzinfarkt und Schlaganfall

Bei einer chronischen Parodontitis gelangen Bakterien in den Blutkreislauf. Bleiben akute Zahnfleischentzündungen unbehandelt, verschleppt der Betroffene die Entzündung. Die Erreger erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen und einen Schlaganfall. Die ständig im Körper kreisenden Entzündungsstoffe bewirken ein Verhärten der Gefäßwände.

Lungen- und Herzentzündungen

Erreger einer verschleppten Parodontitis können Lungen- und Herzentzündungen auslösen. Auch diese Krankheiten stehen in Zusammenhang mit einer Verhärtung der Gefäßwände.

Depressionen

Das Immunsystem kann unsere Gefühlslage steuern. Zahnwurzelentzündungen können die menschliche Psyche beeinflussen, so dass Betroffene depressiv werden. Bakterien greifen auch den Stoffwechsel des Gehirns an.

Rücken-, Knie- und Nackenschmerzen

Fehlstellungen des Kiefers erzeugen Schmerzen im gesamten Körper. Diese setzen sich von oben nach unten fort und führen zu Verspannungen und Fehlhaltungen.

Diabetes

Diabetiker leiden häufiger unter Parodontitis als Nicht-Diabetiker. Die hohen Blutzuckerwerte beeinträchtigen die Blutgefäße. Die Widerstandskraft des Zahnhalteapparats wird geschwächt und es kommt zu Infektionen.

Frühgeburten

Es besteht eine Verbindung zwischen sogenannten Vaginalentzündungen und Entzündungen des Zahnfleisches. In beiden Fällen entstehen die gleichen, für das ungeborene Kind schädlichen Stoffe im Immunsystem der Mutter.

Kopfschmerzen und Migräne

Die Störung des Gleichgewichts im Kausystem hat Einfluss auf die Körperhaltung und Bewegung und kann für Kopfschmerzen unterschiedlicher Art ursächlich sein. Oftmals ist eine Funktionsstörung im Bereich der Kieferund Mundmuskulatur Grund für die Schmerzen.

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