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Lachen ist gesund

Spaß und Zahngesundheit müssen sich nicht gegenseitig ausschließen. Im Gegenteil. Sie können sich perfekt ergänzen und für eine bessere Gesundheit und Wohlbefinden sorgen.

Foto: Robert Kneschke/Shutterstock

„Hallo Frosch.“

„Heute ist dein Glücklichster Tag“

So beginnt der Sesamstraßen-Klassiker “Grobi als Zahnbürstenverkäufer”. Wer Grobi kennt, weiß, dass nun etwas folgen wird, das die Lachmuskeln fordert. Wer diesen Film noch nicht kennt, sollte dies dringend nachholen, um zu verstehen, dass Zahngesundheit und Spaß eng beieinander liegen können. Der Sesamstraße ähnlich sind oft auch die Puppen mit deren Hilfe viele Zahnärzte ihren jungen Patienten das Zähneputzen erklären und ihnen so die Angst vorm Zahnarztbesuch nehmen. Bunt bemalte Wände mit lustigen kindgerechten Motiven sorgen zusätzlich für einen spaßigen Zahnarztbesuch und entspannte Patienten.

Studien belegen positiven Effekt

Bei den Erwachsenen hört der Spaß allerdings schnell auf, wenn sie an den bevorstehenden Zahnarztbesuch denken. Selten erzählen Freunde und Bekannte von einem entspannten und angenehmen Besuch beim Zahnarzt. Horrorgeschichten von missglückten Zahn-Operationen, schmerzhaften Wurzelbehandlungen oder von der Schwiegermutter, die beim Anblick des Zahnarztes in Ohnmacht gefallen ist, sind auf Partys beliebter. Dass Lachen einen gesundheitsfördernden Effekt haben kann, belegen zahlreiche Studien. Nicht ohne Grund gibt es den Spruch “Lachen ist gesund”. Professor William Fry, Gründer des Instituts für Humorforschung an der Stanford University in Kalifornien, fand etwa heraus, dass 20 Sekunden Lachen, den Körper mindestens genauso fordern wie drei Minuten Joggen. Studien des Forschers Lee S. Berk belegen, dass Lachen gegen Stress wirkt. Daraus ergibt sich ein Tipp für Angstpatienten: Wer im Wartezimmer vor der Zahnbehandlung etwas Lustiges liest oder sieht, senkt das Stresshormon Cortisol und steigert das Glückshormon Endorphin. Dieses sorgt dafür, dass sich der Körper entspannt. Ob Lachen auch akute Schmerzen mildern kann, testete der Psychologe Willibald Ruch von der Universität Zürich. Seine Probanden schauten sich eine Folge der britischen Comedy-Serie “Mr. Bean” an. Sie wurden vor dem Film, direkt nach dem Film und 20 Minuten später gebeten, ihre Hände in Eiswasser zu tauchen. Es kam heraus, dass ein Stechen und Ziepen direkt nach dem Anschauen des Films deutlich später einsetzte als vor dem Anschauen des Films oder 20 Minuten später.

Lachen als Therapie

Manche Zahnärzte, die sich auf Angstpatienten spezialisiert haben, nutzen Humor als Therapiemittel. Humor sorgt etwa dafür, dass Menschen sich freier und mutiger fühlen. Dabei darf der Patient allerdings nie das Gefühl haben, dass man über ihn lacht oder ihn belächelt. Eine Möglichkeit, sich mit Spaß zu entspannen, ist Lachyoga. Dieser Yogastil, der erst im Jahr 1995 entwickelt wurde, fördert das losgelöste Lachen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Lachyoga-Kurses sollen ohne Grund herzlich und ungezwungen lachen. (Alltags-)Sorgen vergessen sie dabei auf spielerische Weise. Experten gehen davon aus, dass der Körper nicht entscheiden kann, ob das Lachen echt oder gespielt ist. Die positiven Wirkungen seien dieselben, sagt der indische Arzt Madan Kataria, der als der Erfinder des Lachyogas gilt. Es gibt zudem wissenschaftliche Studien, die belegen, dass Lachyoga Stress abbauen kann und gegen Angst wirkt. Auch Schmerzen und Anspannungen können durch Lachyoga gelindert werden. Da Lachyoga keine anspruchsvollen Körperübungen beinhaltet, ist diese Art der Entspannung auch für Menschen geeignet, die körperlich eingeschränkt sind. Gerade Menschen, die Zahnarztbesuche nicht unbedingt als spaßig empfinden, sollten regelmäßige Kontrolltermine und Prophylaxebehandlungen in Anspruch nehmen. Wer seine Zähne regelmäßig untersuchen und professionell reinigen lässt, beugt bösen Überraschungen vor und muss keine Angst vorm nächsten Termin haben. Denn nur durch regelmäßige Untersuchungen kann der Zahnarzt Zahnerkrankungen frühzeitig erkennen und schnell entsprechende Maßnahmen einleiten, um sie zu kurieren.

3 Lach-Yoga-Übungen für zuhause

1. Hoho-Haha-Lachen
Nehmen Sie eine entspannte Haltung ein und fangen Sie an in die Hände zu klatschen. Sprechen Sie die Silben „hoho“ und „haha“ und wiederholen dies ein paar Mal.
2. Blume pflücken
Stellen Sie sich vor, Sie würden eine Blume pflücken. Riechen Sie an der imaginären Blume und atmen Sie dabei tief ein. Statt normal auszuatmen, lachen Sie den Atem aus.
3. Das Buch des Lächelns
Falten Sie Hände vor der Brust zusammen. Öffnen Sie sie vor sich wie ein Buch. Stellen Sie sich vor, auf den Seiten steht geschrieben, dass Sie lächeln sollen. Lächeln Sie und klappen Sie die Hände beziehungsweise das Buch wieder zu.
Extratipp:
Lächeln Sie sich jedes Mal an, wenn Sie in den Spiegel schauen.

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