Ist Cannabis gut für die Zähne?
Cannabis und Kiffen: mögliche Auswirkungen auf die Mundgesundheit

Was ist gesünder – Tabak oder Cannabis? In einer Studie mit 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wollten Forscher in Neuseeland herausfinden, ob sich der Konsum unterschiedlich auf Lungenfunktion, Stoffwechsel, systematische Entzündungen, Blutdruck und Body-Mass-Index auswirkt. Rund 484 Menschen, die täglich Tabak konsumieren, standen 675 Menschen gegenüber, die täglich Cannabis zu sich nehmen. Die Forscher konnten jedoch keine signifikanten Unterschiede auf die oben genannten Kriterien feststellen – mit einer Ausnahme: Bei den Cannabiskonsumenten waren Zähne und Zahnfleisch in einem deutlich schlechteren Zustand. Mehr als die Hälfte der untersuchten Cannabisraucher wiesen bereits im Alter von 15 bis 20 Jahren eine Zahnfleischerkrankung auf.
Studien belegen erhöhtes Parodontitisrisiko
Das erhöhte Parodontitisrisiko bestätigte auch eine Studie eines Teams des Columbia University College in New York. Annähernd 2.000 Personen im Alter zwischen 30 und 59 Jahren wurden dafür zu ihrem Cannabiskonsum und anderen Gesundheitsaspekten befragt und zahnmedizinisch untersucht. Dabei zeigte sich, dass im Vergleich zu Personen, die nicht oder nur gelegentlich Cannabis konsumierten, die regelmäßigen Kiffer mit einer etwa 70 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit an einer schweren Parodontitis litten. Als regelmäßiger Konsum galt ein mindestens monatlicher Cannabiskonsum in den letzten zwölf Monaten vor der Befragung. In den USA zeigten Studien, welche besonderen Herausforderungen bei der zahnärztlichen Behandlung von Cannabis Konsumentinnen und -Konsumenten zu beachten sind. Sie fanden unter anderem heraus, dass eine deutlich höhere Dosis an Narkosemitteln erforderlich sein kann, wenn Patientinnen oder Patienten vor einer zahnärztlichen Behandlung Cannabis konsumiert haben. Angstgefühle oder Hyperaktivität nach dem Kiffen können zudem eine zahnärztliche Behandlung erschweren