Schwangerschaft: gute Mundhygiene senkt Risiko von Komplikationen
Unter dem Motto „Gesund beginnt im Mund – für alle!“ zum Tag der Zahngesundheit 2024 wurde deutlich, wie wichtig die Integration von Mundhygiene in die Schwangerenvorsorge ist, um die Gesundheit von Mutter und Kind zu schützen. Eine aktuelle Studie zeigt, dass verbesserte Mundhygiene während der Schwangerschaft das Risiko von Frühgeburten und anderen Komplikationen signifikant reduzieren kann.

Eine aktuelle Studie der University of Alabama at Birmingham School of Dentistry hebt die Bedeutung der Mundhygiene während der Schwangerschaft hervor. Es wurde festgestellt, dass eine verbesserte Mundhygiene das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen wie Frühgeburten oder einem niedrigen Geburtsgewicht verringern kann. Das ist besonders wichtig, weil viele schwangere Frauen aufgrund hormoneller Veränderungen an einer Gingivitis leiden, was zu Parodontalerkrankungen führen kann. Gingivitis ist eine Entzündung des Zahnfleischs, verursacht durch Plaque-Ansammlungen auf den Zähnen. Plaque ist ein weicher, klebriger Belag, der hauptsächlich aus Bakterien besteht. Wenn Plaque nicht regelmäßig durch Zähneputzen und Zahnseide entfernt wird, kann sie das Zahnfleisch reizen und zu einer Entzündung führen. Die gute Nachricht ist, dass Gingivitis in den meisten Fällen durch eine konsequente Mundhygiene rückgängig gemacht werden kann. Regelmäßiges Zähneputzen, die Verwendung von Zahnseide und professionelle Zahnreinigungen sind entscheidend, um Gingivitis zu verhindern und die Mundgesundheit zu erhalten. Die Untersuchung, geleitet von Nicolaas Geurs, bezog 750 schwangere Frauen mit mittelschwerer bis schwerer Gingivitis ein.
Typische Symptome der Gingivitis sind gerötetes, geschwollenes Zahnfleisch, das beim Zähneputzen oder bei der Verwendung von Zahnseide leicht blutet. Gingivitis ist oft schmerzfrei und kann daher unbemerkt bleiben. Wenn sie nicht behandelt wird, kann sie jedoch zu Parodontitis führen, einer schwerwiegenderen Erkrankung, die das Zahnfleisch und die stützenden Strukturen der Zähne schädigen kann.
Durch gezielte Anleitungen zur Mundhygiene und die Bereitstellung entsprechender Utensilien konnten signifikante Verbesserungen der Mundgesundheit festgestellt werden, erkennbar an einem Rückgang von blutenden Stellen im Mund. Besonders hervorzuheben ist, dass die Studie nicht nur die häusliche Mundhygiene, sondern auch ein kombiniertes Pflegemodell, das Mund- und Schwangerenvorsorge integriert, betonte. Durch die Schulung des Pflegepersonals in Geburtskliniken konnten die Mundgesundheit und damit die allgemeine Gesundheit der Schwangeren weiter verbessert werden.
Der alte Spruch „Jedes Kind kostet einen Zahn“ muss heute nicht mehr gelten. Durch regelmäßige Zahnprophylaxe in der Zahnarztpraxis können werdende Mütter ihre Zahngesundheit schützen und Probleme wie Karies oder Zahnfleischentzündungen vermeiden. Moderne Zahnmedizin und gezielte Vorsorge helfen dabei, die Mundgesundheit auch während der Schwangerschaft aufrechtzuerhalten – für gesunde Zähne und ein strahlendes Lächeln auch nach der Geburt.