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Einfluss der Mundgesundheit auf die Psyche

Dass ein Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und psychischen Störungen bei jungen Erwachsenen bestehen könnte, wurde lang vermutet. Professorin Cornelia Herbert entdeckte, dass schlechtere Mundgesundheit mit depressiven Symptomen, Essstörungen und erhöhtem Stress korrelieren kann. Diese Erkenntnisse zeigen, wie wichtig regelmäßige Zahnarztbesuche und gutes Zähneputzen zu Hause für die gesamte Gesundheit sind.

Bildquelle: Dusan Petkovic/Shutterstock

Die jüngste Forschung von Professorin Cornelia Herbert von der Universität Ulm hebt eine wichtige und bisher wenig beachtete Verbindung zwischen Mundgesundheit und psychischen Störungen hervor. In ihrer Pilotstudie, die 2023 in der Fachzeitschrift „Current Psychology“ veröffentlicht wurde, untersucht sie den Zusammenhang zwischen Mundgesundheit, psychophysiologischem Stress und dem Risiko für psychische Störungen bei jungen Erwachsenen. An der Studie nahmen 162 gesunde junge Erwachsene teil. Sie füllten standardisierte Fragebögen aus, in denen sie Angaben zu depressiven Symptomen, Essverhalten, Körperbewusstsein und allgemeinem Gesundheitsverhalten machten. Ein besonderer Fokus lag dabei auf der Erhebung der Mundgesundheit einschließlich Faktoren wie Funktionalität, Schmerzempfinden, ästhetische Wahrnehmungen und deren Auswirkungen auf die soziale Interaktion. Die Ergebnisse der Studie zeigen signifikante Zusammenhänge zwischen einer beeinträchtigten Mundgesundheit und psychischen Belastungen wie depressiven Symptomen, Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper und ungesundem Essverhalten. Insbesondere bei weiblichen Teilnehmern mit einer schlechten Mundgesundheit traten häufig psychische Befindlichkeitsstörungen, Depressionen und Ängste auf. Deshalb ist gesundheitliche Vorsorge, auch in Bezug auf die Mundgesundheit, besonders bei jungen Erwachsenen sehr wichtig. Professorin Herbert betont, dass psychischer Stress nicht nur die psychische und körperliche Gesundheit, sondern auch die Mundgesundheit erheblich beeinflussen könne. Deshalb gäben viele Zahnärzte ihren Patienten neben Informationen zur Förderung der Mundgesundheit auch Strategien zur Stressbewältigung an die Hand.

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