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Erhöhtes Herzinfarkt- und Schlaganfall-Risiko durch Parodontitis

(Bildquelle: H_Ko/stock.adobe.com)

Herzinfarkt, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zählen zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland. Durch regelmäßige Zahnarztbesuche kann jeder sein persönliches Risiko senken.

Herzinfarkt, Schlaganfall und Herz-Kreislauf-Erkrankungen Selten gibt es nur eine klar definierbare Ursache. Ein häufig eher unbekannter Risikofaktor ist die Mundgesundheit. Wissenschaftliche Studien zeigen immer wieder, dass eine Parodontitis das Risiko für Schlaganfälle und Herzinfarkte deutlich erhöht.

„Parodontitis ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Typisch für eine Parodontitis ist ihr schleichender Verlauf. Betroffene wissen häufig nichts von ihrer Krankheit, weil sie anfangs schmerzlos verläuft und damit im Verborgenen sehr viel Unheil anrichten kann“, erklärt Dr. Björn Eggert, Geschäftsführer der goDentis, Deutschlands größtem Qualitätssystem für Zahnärzte. „Parodontitis und Herz-Kreislauf-Erkrankungen werden zu oft isoliert betrachtet. Es ist wichtig, dass Ärzte verschiedener Fachrichtungen eng mit dem behandelnden Zahnarzt zusammenarbeiten, wenn diese Krankheiten bemerkt werden.“ Wenn eine Parodontitis frühzeitig erkannt und behandelt wird, können manchmal sogar Allgemeinerkrankungen vermieden werden, die im schlimmsten Falle zum Tod führen können. Das kann der Fall sein, wenn es etwa zu einer schweren Entzündung der Herzklappen kommt.

Auswirkung der Mundgesundheit auf den Körper

Die Auswertung der schwedischen Parokrank-Kohortenstudie hat verdeutlicht, dass Menschen mit einer Parodontitis ein um 49 Prozent höheres Risiko hatten, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall in den nächsten sechs Jahren zu erleiden, als Menschen mit guter Zahngesundheit. Je schwerer die Zahnbetterkrankung, desto höher war das Risiko für einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Auch das Risiko für die Volkskrankheit Bluthochdruck erhöht sich bei einer Parodontalerkrankung.

Die Lösung
Durch die Parodontitis können Bakterien in den Blutkreislauf gelangen. Diese können die Funktion der Blutgefäße beeinträchtigen.
Deshalb ist es zur Vorbeugung von Allgemeinerkrankungen sehr wichtig, regelmäßig zur Prophylaxe und professionellen Zahnreinigung in die Zahnarztpraxis zu gehen. Weil Parodontitis eine chronische Krankheit ist, kann sie nicht vollständig geheilt werden. Durch eine regelmäßige Behandlung wird zumindest die Zahl der schädlichen Bakterien signifikant verringert. Dadurch sinkt die Gefahr einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Zudem erhält es die Zähne gesund. Unbehandelt führt eine Parodontitis zum Verlust der Zähne.

Gut zu wissen

Ein wichtiger Bestandteil der Prophylaxe in der Zahnarztpraxis ist die Professionelle Zahnreinigung, kurz PZR genannt. Selbst durch die sorgfältigste Pflege der Zähne zu Hause erreicht man nicht alle Stellen. In der Zahnarztpraxis werden alle Stellen erreicht und alle Beläge auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen mit speziellen Handinstrumenten oder Ultraschall-Geräten entfernt. Auch Verfärbungen durch Tee, Kaffee oder Nikotin werden beseitigt.

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