Diabetes – auch in jungen Jahren!

Was Diabetes mit den Zähnen zu tun?

Diabetes ist die häufigste Stoffwechselkrankheit im Kindesalter. Hier handelt es sich in 95 Prozent der Fälle um einen Tpy-1-Diabetes. Aber auch Fälle von Typ-2-Diabetes sind mittlerweile bei Kindern und Jugendlichen keine Seltenheit. Darin sind wahrscheinlich auch Fälle von MODY, einem genetisch bedingten Diabetes, enthalten.

Wenn Kinder und Jugendliche an Typ-1-Diabetes erkranken, ändert sich einiges im Leben – für die jungen Patienten selbst und für ihre Eltern. Die Beteiligten müssen auf die Ernährung achten, regelmäßig den Blutzucker messen und Insulin spritzen. Die Therapie begleitet die jungen Patienten über den gesamten Tag, zu Hause, in der Schule oder bei Freunden.

Das klingt kompliziert. Und tatsächlich bedeutet das Diabetesmanagement für betroffene Familien einen erheblichen Mehraufwand. Doch keine Panik! Gleich nach der Diagnose lernen Eltern und Kinder in speziellen Schulungen, wie sie den Diabetes im Alltag meistern, sodass die verschiedenen Maßnahmen schnell in Fleisch und Blut übergehen.

Weit seltener bei Kindern in Europa ist der Typ-2-Diabetes, der vor allem infolge von Übergewicht und zu wenig Bewegung entstehen kann.

Was in der Pubertät zu beachten ist

Während der Pubertät kann es zu starken Schwankungen der Stoffwechsellage kommen. Der Insulinbedarf steigt an und die Schwankungen sind weder für das Kind, noch für die Eltern nachvollziehbar. In dieser Phase ist die Einstellung des Stoffwechsels besonders schwierig. Die Jugendlichen lehnen die Erkrankung oft ab und vernachlässigen die notwendige Behandlung. 

Nach Beendigung der Pubertät kommt es zu einer Beruhigung des Stoffwechsels. In dieser Zeit geht der Insulinbedarf zurück. Jetzt ist besonders zu beachten, dass die Insulinmenge reduziert wird. Sonst kommt es zu einer starken Gewichtszunahme, da die Insulinmenge und die tägliche Energiezufuhr dauerhaft oberhalb des eigentlichen Bedarfes liegen.

Gesunde Zähne spielen eine wichtige Rolle

Bei einem Diabetes ist der Blutzuckerspiegel dauerhaft erhöht. Die Durchblutung des Zahnfleisches und die Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen wird durch den hohen Blutzuckerspiegel verschlechtert. Die Folge: das Zahnfleisch ist empfindlicher und wehrt schädliche Bakterien nicht mehr so gut ab. Das Immunsystem wird anfälliger und das Risiko einer parodontalen Erkrankung (Parodontitis) ist erhöht.

Eine Parodontitis erhöht die Insulinresistenz der Zellen. Wird eine Parodontitis nicht erkannt oder richtig behandelt, ist es für die Fachärzte schwieriger, Diabetespatienten mit Medikamenten optimal einzustellen.

Informieren Sie Ihren behandelnden Zahnarzt über eine Diabeteserkrankung. Lassen Sie eine parodontalen Erkrankung in Kooperation mit dem Diabetologen möglichst umgehend therapieren.

Präventive Behandlungskonzepte helfen, Zahnerkrankungen früh zu erkennen oder zu verhindern. Somit ist ein wichtiger Baustein zur optimalen Einstellung der Blutzuckerwerte gelegt.

Warnzeichen für eine Diabetes:

  • Blässe um Mund und Nase
  • Schweißausbrüche
  • Zittern
  • Schneller Puls
  • Heißhunger
  • Verhaltensänderungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Veränderte Schrift

Das erleichtert den Umgang mit Diabetes:

  • Bewegung und Sport
  • Offener Umgang mit Freunden, Lehrern und der Familie
  • Lebensgewohnheiten anpassen (regelmäßiges Blutzuckermessen, Ernährung, Vorsorgetermine)
  • Krankheit annehmen und akzeptieren

Parodontitis – so beugen Sie richtig vor:

  • Weisen Sie Ihren Zahnarzt auf Ihre Diabeteserkrankung hin.
  • Fragen Sie nach Ihren persönlichen Risiken.
  • Achten Sie auf eine optimale Einstellung Ihres Zuckerspiegels.
  • Reinigen Sie mindestens zweimal täglich Ihre Zähne.
  • Verwenden Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta.
  • Wechseln Sie etwa alle 4-6 Monate Ihre Zahnbürste bzw. den Bürstenkopf.
  • Verwenden Sie täglich Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten.
  • Neutralisieren Sie schädliche Säuren mit einem zuckerfreien Zahnpflegekaugummi.
  • Gehen Sie mindestens zweimal pro Jahr zur Prophylaxe beim Zahnarzt. Auch ohne akute Beschwerden.

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